Was ist Kurzsichtigkeit?
Sie merken, dass Straßenschilder erst spät lesbar sind oder Gesichter in der Ferne verschwimmen? Dann könnte eine Kurzsichtigkeit vorliegen. Viele Menschen bemerken die Veränderung erst nach und nach, ohne zu wissen, was genau dahintersteckt. Wir erklären Ihnen alles, was Sie über Kurzsichtigkeit wissen sollten – von den ersten Anzeichen über Ursachen bis hin zu modernen Therapieoptionen.
1. Definition
Kurzsichtigkeit (Myopie) ist eine weit verbreitete Form der Fehlsichtigkeit. Betroffene Menschen sehen nahe Gegenstände scharf, während weiter entfernte Objekte unscharf und verschwommen erscheinen. Das bedeutet, dass man beim Lesen oder Arbeiten am Computer keine Probleme hat, aber Schwierigkeiten bekommt, Straßenschilder, die Tafel in der Schule oder entfernte Personen klar zu erkennen. Kurzsichtigkeit kann in jedem Alter auftreten, beginnt aber häufig bereits im Kindes- oder Jugendalter und schreitet oft bis zum jungen Erwachsenenalter fort.
In Deutschland sind etwa 25 Prozent der Bevölkerung von Kurzsichtigkeit betroffen – und die Zahlen werden zukünftig weiter steigen. Die Zunahme wird vor allem auf veränderte Lebensgewohnheiten zurückgeführt: Kinder verbringen immer mehr Zeit am Computer, Tablet oder Smartphone und immer weniger Zeit im Freien.

2. Ursachen für Kurzsichtigkeit
Die Entstehung von Kurzsichtigkeit wird sowohl durch genetische Faktoren als auch durch Umweltfaktoren beeinflusst. Häufige Ursachen sind:

3. Typische Symptome der Myopie
Kurzsichtigkeit entwickelt sich meist schleichend und wird von vielen Betroffenen zunächst nicht bewusst wahrgenommen. Besonders bei Kindern ist eine frühe Erkennung entscheidend, um die Sehleistung optimal zu fördern. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Verschwommenes Sehen in die Ferne (z. B. Straßenschilder, Tafel in der Schule)
- Zusammenkneifen der Augen beim Blick in die Ferne
- Kopfschmerzen oder Augenmüdigkeit (besonders nach längerem Sehen)
- Häufiges Blinzeln oder Reiben der Augen
- Konzentrationsprobleme in der Schule oder beim Autofahren
Eltern sollten aufmerksam sein, wenn Kinder Bücher sehr nah ans Gesicht halten oder sich über Unschärfe in der Ferne beklagen. In solchen Fällen ist ein Besuch beim Augenarzt ratsam.
4. Diagnose und Messung
Die Diagnose der Kurzsichtigkeit erfolgt durch eine augenärztliche Untersuchung. Dabei prüft der Arzt oder Optiker zunächst die Sehschärfe mit Hilfe von Sehtafeln. Anschließend wird die Brechkraft des Auges gemessen, meist mit einem sogenannten Refraktometer oder durch subjektive Bestimmung mit verschiedenen Testgläsern.
Der Grad der Kurzsichtigkeit wird in Dioptrien (dpt) angegeben und ist immer mit einem Minuszeichen versehen (z. B. -2,5 dpt). Je höher der Wert, desto stärker ist die Kurzsichtigkeit ausgeprägt.

5. Behandlungsmöglichkeiten: Was hilft bei Kurzsichtigkeit?
Die Behandlung hängt vom Alter, der Ausprägung der Myopie und den individuellen Sehbedürfnissen ab. Die gängigsten Optionen sind:
- Brillen: Eine individuell angepasste Brille mit Minusgläsern ist die einfachste und häufigste Lösung. Sie korrigiert den Brennpunkt wieder auf die Netzhaut.
- Kontaktlinsen: Weiche oder formstabile Linsen bieten ein größeres Sichtfeld und sind besonders bei sportlich aktiven Menschen sinnvoll.
- Orthokeratologie (Nachtlinsen): Nachtlinsen werden, wie der Name schon sagt, über Nacht getragen und formen die Hornhaut vorübergehend so, dass tagsüber keine Sehhilfe nötig ist.
- Myopie-Management (bei Kindern): Atropin-Augentropfen in niedriger Dosierung, spezielle Brillengläser oder Kontaktlinsen können das Fortschreiten der Myopie verlangsamen.
6. Laserbehandlung als Alternative zur Bille und Kontaktlinsen
Während Brille und Kontaktlinsen bewährte Methoden zur Korrektur der Fehlsichtigkeit sind, stellt die Laserbehandlung eine etablierte Alternative dar, um eine dauerhafte Korrektur zu erzielen und die Abhängigkeit von Sehhilfen zu beenden.
Bei der LASIK-Methode wird die Hornhaut des Auges präzise modelliert. Ein computergesteuerter Excimer-Laser entfernt minimalste Gewebeschichten, um die Hornhaut so zu formen, dass die Fehlsichtigkeit – in diesem Fall die Kurzsichtigkeit – ausgeglichen wird. Je nach Ausprägung der Kurzsichtigkeit kommen auch andere Verfahren wie PRK/LASEK oder die SMILE-Technologie zum Einsatz.
Vor dem Eingriff sind eine ausführliche augenärztliche Vermessung und Beratung entscheidend. In unsere Praxis in Gevelsberg prüfen wir sorgfältig, ob eine Laserbehandlung für Sie infrage kommt, und informieren Sie umfassend über Behandlungsalternativen sowie Chancen und Risiken.
7. Kurzsichtigkeit bei Kindern
Kinderaugen befinden sich noch in der Entwicklung. Deshalb ist eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle besonders wichtig. Je früher eine Myopie festgestellt wird, desto besser kann ihr Fortschreiten kontrolliert werden. Unsere Praxis bietet spezielle Kindersehtests und Myopie-Management-Programme an, die individuell auf junge Patientinnen und Patienten abgestimmt sind. Ziel ist es, das Augenwachstum zu stabilisieren und spätere Komplikationen wie Veränderungen der Netzhaut zu vermeiden.
8. Kurzsichtigkeit frühzeitig erkennen
Kurzsichtigkeit ist eine weitverbreitete, aber gut behandelbare Fehlsichtigkeit. Mit moderner Diagnostik und individuell abgestimmten Behandlungsmethoden können wir Ihre Sehleistung gezielt verbessern und mögliche Folgeprobleme vermeiden. Besonders bei Kindern sollte regelmäßig kontrolliert werden, um die Sehentwicklung optimal zu unterstützen. Als erfahrene Augenärzte stehen wir Ihnen dabei kompetent zur Seite – von der ersten Untersuchung bis zur langfristigen Betreuung.
Wenn Sie Schwierigkeiten beim Sehen in der Ferne haben oder Symptome wie häufige Kopfschmerzen oder Augenmüdigkeit verspüren, ist es wichtig, Ihre Augen von einem Experten untersuchen zu lassen. In unserer arbeiten wir mit modernen Diagnosetechniken, um Kurzsichtigkeit zu erkennen. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin.
