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Feuchte Makuladegeneration: Symptome und Therapien bei feuchter AMD

Als aggressive Form der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) kann die feuchte Makuladegeneration unbehandelt in kurzer Zeit zu einem erheblichen Verlust der Sehkraft führen. Anders als die langsam verlaufende trockene AMD ist die feuchte Form durch das unkontrollierte Wachstum neuer, krankhafter Blutgefäße unter der Netzhaut gekennzeichnet. Dank moderner Therapieverfahren kann der Krankheitsverlauf jedoch heute in vielen Fällen verlangsamt und die Sehfähigkeit zumindest teilweise erhalten werden. Im Folgenden erklären wir Ihnen, welche Symptome typisch sind und wie eine frühzeitige Therapie den Verlauf positiv beeinflussen kann.

Was ist die feuchte Makuladegeneration?

Die feuchte Makuladegeneration, auch neovaskuläre AMD genannt, ist eine Form der altersabhängigen Makuladegeneration, die durch krankhaft wachsende Blutgefäße im Bereich der Makula – dem Ort des schärfsten Sehens auf der Netzhaut – entsteht. Diese Form betrifft zwar nur etwa 10 bis 15 % aller AMD-Fälle, ist jedoch für rund 90 % der schweren Sehverluste im Zusammenhang mit AMD verantwortlich.
Informationsbroschüre über trockene Makuladegeneration mit Diagrammen und Illustrationen auf einem Tisch, daneben eine Brille und ein Stift.

Was passiert im Auge bei der feuchten Makuladegeneration?

Um die Makuladegeneration zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, welche Rolle die Makula für unser Sehen spielt. Die Makula lutea (gelber Fleck) ist ein kleiner, aber extrem wichtiger Bereich im Zentrum Ihrer Netzhaut. Sie ist der Ort des schärfsten Sehens und ermöglicht es uns, feine Details zu erkennen, Gesichter klar zu identifizieren und zu lesen. Eine Erkrankung der Makula führt daher zu erheblichen Einschränkungen der zentralen Sehschärfe.

Wie der Name altersbedingte Makuladegeneration (AMD) bereits sagt, ist das zunehmende Lebensalter der Hauptrisikofaktor für diese Form der AMD. Man unterscheidet im Wesentlichen zwei Hauptformen:

  • Die trockene AMD: Sie ist die häufigere Form und entwickelt sich meist langsam über Jahre. Charakteristisch sind hier unter anderem Stoffwechselablagerungen unter der Netzhaut, sogenannte Drusen.
  • Die feuchte Form der AMD: Diese ist zwar seltener, verläuft jedoch oft deutlich aggressiver und kann unbehandelt schnell zu einem erheblichen Sehverlust führen.

Es ist wichtig zu wissen, dass eine lang bestehende trockene Form der AMD in eine feuchte AMD übergehen kann. Daher sind regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt auch für Patienten mit trockener AMD von großer Bedeutung.

Ursachen und Risikofaktoren der feuchten AMD

Die feuchte Makuladegeneration entwickelt sich häufig aus der trockenen Form der altersbedingten Makuladegeneration. Während bei der trockenen AMD vor allem Ablagerungen – sogenannte Drusen – unter der Netzhaut entstehen, kommt es bei der feuchten Variante zu einem pathologischen Wachstum neuer Blutgefäße, das letztlich zu Flüssigkeitsaustritt, Schwellungen und Verlust der Sehschärfe führen kann.

Ein wesentlicher Faktor in diesem Prozess ist das bereits erwähnte Protein VEGF (vascular endothelial growth factor), das bei AMD-Patienten in erhöhter Konzentration gebildet wird. Es stimuliert die Bildung neuer Blutgefäße, die jedoch krankhaft und nicht funktionsfähig sind.

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Alter (ab etwa 60 Jahren steigt das Risiko deutlich)
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Genetische Veranlagung
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Rauchen (als starker Einflussfaktor)
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Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
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Lichtschäden durch UV-Strahlung
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Ungesunde Ernährung (niedriger Anteil an Vitaminen wie Lutein, Zink, Vitamin C und E)
Wichtig: Auch wer bereits an der trockenen AMD leidet, sollte regelmäßig Kontrolltermine beim Augenarzt wahrnehmen. Denn in etwa 10-20 % der Fälle kann die trockene Form in eine feuchte AMD übergehen – oft unbemerkt. Je früher dieser Wandel erkannt wird, desto besser sind die Behandlungschancen.

Symptome der feuchten AMD

Die Symptome der feuchten Makuladegeneration entwickeln sich oft rasch, manchmal scheinbar über Nacht oder innerhalb weniger Tage oder Wochen. Diese plötzlichen Sehveränderungen sind alarmierend und sollten Sie umgehend zu einem Augenarzt führen. Je früher die feuchte AMD behandelt wird, desto besser sind die Chancen, das Sehvermögen zu erhalten oder sogar eine Verbesserung zu erzielen.

Achten Sie auf folgende typische Warnzeichen:

Infografik zu feuchte Makuladegeneration: Symbole zeigen Symptome wie verzerrtes Sehen, unscharfe Bereiche im Sichtfeld, wellige Linien und zentrale Sehstörungen, die typisch für diese Augenerkrankung sind.
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich feststellen, zögern Sie nicht. Eine sofortige augenärztliche Untersuchung ist entscheidend, um eine präzise Diagnose zu stellen und schnellstmöglich mit einer geeigneten Therapie zu beginnen, um einer weiteren Verschlechterung entgegenzuwirken.

Diagnostik der feuchten Makuladegeneration

Bei Verdacht auf eine feuchte Makuladegeneration ist eine frühzeitige und präzise Diagnostik entscheidend. Der erste Schritt ist der Besuch beim Augenarzt, der mittels verschiedener Methoden eine fundierte Einschätzung vornehmen kann.

Ein zentrales Verfahren ist die optische Kohärenztomographie (OCT). Diese moderne Bildgebung ermöglicht hochauflösende Querschnittsaufnahmen der Netzhaut und macht selbst feinste Flüssigkeitsansammlungen oder Schwellungen der Makula sichtbar. Sie erlaubt es, das Ausmaß der Erkrankung zu erkennen und den Verlauf der feuchten AMD zu überwachen.

Weitere diagnostische Verfahren umfassen:

  • Fluoreszenzangiographie: Darstellung der Blutgefäße durch einen Farbstoff, um undichte Gefäße zu identifizieren.
  • Amsler-Gitter-Test: Ein einfacher Funktionstest, um Sehschärfe-Verzerrungen oder zentrale Gesichtsfeldausfälle zu erkennen.
  • Funduskopie (Augenhintergrundspiegelung): Zur visuellen Beurteilung von Drusen, Gefäßneubildungen und möglichen Blutungen.

Regelmäßige Kontrollen sind essenziell, um ein mögliches Fortschreiten zur feuchten Makuladegeneration frühzeitig zu erkennen. Denn: Je schneller eine Behandlung eingeleitet wird, desto besser lassen sich Sehschärfe und Lebensqualität erhalten.

Therapiemöglichkeiten: So wird die feuchte AMD behandelt

Die Therapie der feuchten Makuladegeneration hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Während die Erkrankung früher oft unaufhaltsam zur Erblindung führte, kann heute der Verlauf erheblich verlangsamt werden – und in vielen Fällen sogar Sehverbesserungen erzielen.
  • Anti-VEGF-Medikamente: Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) ist ein körpereigenes Signalprotein, das für die Neubildung von Blutgefäßen (Angiogenese) sorgt. Indem der VEGF blockiert wird, wird das Wachstum der krankhaften Blutgefäße unter der Netzhaut reduziert und deren Durchlässigkeit verringert.
  • Intravitreale Injektion (IVOM): Die Verabreichung von Anti-VEGF-Medikamenten erfolgt durch eine Injektion direkt in den Glaskörper des Auges (IVOM). Der Eingriff ist kurz, wird unter lokaler Betäubung durchgeführt und ist weitgehend schmerzfrei.

Leben mit feuchter Makuladegeneration

Trotz der Diagnose feuchte altersbedingte Makuladegeneration ist ein aktives und selbstbestimmtes Leben weiterhin möglich. Neben der medizinischen Behandlung tragen gezielte Maßnahmen im Alltag wesentlich zum Erhalt der Lebensqualität bei.
  • Früherkennung & regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Frühzeitig erkannt, lässt sich der Verlust der Sehkraft oft wirksam begrenzen. Wer zur Risikogruppe gehört – etwa Menschen über 60, mit genetischer Vorbelastung oder Raucher – sollte die regelmäßige Vorsorge beim Augenarzt wahrnehmen. Besonders der Amsler-Gitter-Test hilft dabei, erste Sehveränderungen selbst festzustellen.
  • Sehhilfen & Hilfsmittel: Moderne Vergrößerungshilfen, spezielle Lesebrillen, Lupen, Bildschirmlesegeräte und Sprachassistenten können Betroffene dabei unterstützen, den Alltag weiterhin selbstständig zu meistern. Viele Betroffene profitieren auch von Sehtrainings oder einer Low Vision Beratung.
  • Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung mit viel grünem Blattgemüse, Fisch und Beeren kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Ergänzend können Nahrungsergänzungsmittel mit Lutein, Zink, Vitamin E und C die Gesundheit der Makula unterstützen.

Feuchte Makuladegeneration: Symptome erkennen & behandeln lassen

Die feuchte altersbedingte Makuladegeneration (AMD) zählt zu den ernstzunehmenden Augenerkrankungen, die ohne rechtzeitige Behandlung zum Verlust der zentralen Sehschärfe führen kann. Dank moderner Therapieformen ist es heute jedoch möglich, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und in vielen Fällen sogar die Sehkraft stabil zu halten oder leicht zu verbessern. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto erfolgreicher kann die Therapie ansetzen.

Wenn Sie erste Veränderungen Ihrer Sehkraft bemerken oder zur Risikogruppe für altersabhängige Makuladegeneration gehören, sind Sie bei uns in besten Händen. Kontaktieren Sie uns und vereinbaren Sie einen Termin bei uns!